Der Aufbau des Häusersystems die äussere Einteilung des
Horoskops. In den Häusern sehen wir, wie und wo
Veranlagungen sich umsetzen. Erfahrungen werden daher vor
allem in der Richtung die das Haus anzeigt gemacht. Es ist
sehr empfehlenswert, zunächst die
Haupteinteilungen (Hälften und Quadranten) zu verstehen
bevor man sich auf die Deutung und Feindeutung der einzelnen
Häuser einlässt.
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Mehrere Zeichen in einem Haus
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Ein Haus beinhaltet in den meisten Fällen mehr
als ein Zeichen, was besagt, dass beide Zeichen in diesem
Haus berücksichtig werden müssen. Das Zeichen das auf die
Häuserspitze fällt, ist jedoch klar dominant. In der
Abbildung rechts ist ein Wassermannaszendent zu sehen mit
einem Anklang zu Fische (weil Fische ebenfalls im ersten
Haus ist). Ebenfalls - und das ist sehr wichtig - sind alle
im ersten Haus befindlichen Planeten, in die Deutung des
Aszendenten mithinzubeziehen. Die Aussage des Aszendenten
meint immer alles, was sich im ersten Haus befindet.
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Zeichen ohne Häuserspitze (Eingeschlossene
Zeichen)
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Der Ring der Tierkreiszeichen liegt schief zur
Erde, deshalb steht der MC (Himmelsmitte) nicht immer genau
im 90° Winkel zum Aszendenten, was die unterschiedliche
Häusergrösse gegenüber den Zeichen, die immer gleich gross
sind, ausmacht. Wenn ein Haus so gross ist, dass ein ganzes
Zeichen keine Häuserspitze aufweist, handelt es sich um ein
sogenanntes "eingeschlossenes Zeichen". In der Abbildung
rechts ist Fische im 12. Haus eingeschlossen. Die Deutung
läuft dahingehend, dass sich die Qualitäten eingeschlossener
Zeichen nicht so leicht auswirken können, weil sie eben
keine Hausspitze haben, die Energien können nicht ohne
Hindernisse eingesetzt werden. Es kann auch ein Hinweis
darauf sein, dass die entsprechenden Energien analytischer,
problematischer oder aber auch lehrreicher, ja gar bewusster
wahrgenommen werden (müssen). Diese Aussage betrifft auch
die Planeten in einem eingeschlossenen Zeichen.
Anmerkung: In der modernen Astrologie wird dieser
traditionellen Regel jedoch immer weniger Bedeutung
beigemessen. Man geht davon aus, dass das Haus zwei
Herrscher hat, d.h. die Herrscher beider Zeichen "regieren"
gemeinsam über das entsprechende Haus. Ich selbst gehe auch
immer mehr in diese Richtung der Deutung. Sie wird mir immer
schlüssiger.
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Zeichen mit zwei Häuserspitzen
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Es können auch zwei Häuserspitzen auf ein
Zeichen fallen.
Dieses Zeichen wirkt dann in beiden
Häusern. Da das selbe Zeichen in beiden Häusern wirkt, wird
das Prinzip, das dieses Zeichen repräsentiert sich im Leben
stärker zeigen. In Beispiel rechts Löwe im 1. und im 2. Haus
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Häuser ohne Gestirne
(leere Häuser)
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Stehen in einem Haus keine Planeten, so bedeutet
das nicht, dass in diesem Haus, bzw. Lebensbereich nichts
passiert oder dass das Haus belanglos ist. Bei der Deutung
wird Gewicht auch das Zeichen und dessen Herrscher gelegt.
Im Beispiel rechts ist kein Planet im vierten Haus. Wir
erkennen den Krebs als dominierendes Prinzip des vierten
Hauses. Herrscher des Krebses ist der Mond. Der Mond in
Zeichen und Haus gibt weitere Aufschlüsse über das vierte
Haus.
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Überfüllte
Häuser
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Da sich in diesem Fall mehrere Prinzipien im
gleichen Lebensbereich auswirken, kann dieser Bereich auch
komplexer werden, vor allem, wenn die Planetenprinzipien
gegensätzlich zu einander sind. Diesen Häusern ist eine
besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Im Beispiel haben wir
es mit einem überfüllten 11. Haus zu tun. Keine einfache
Stellung, da die Wassermannsprinzipien von Steinbock
dominiert werden (Steinbock an der Spitze des 11. Hauses)
und zudem noch der Herrscher des Steinbocks, der Saturn
direkt an der Planetenballung beteiligt ist.
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Gestirne an den Merdianen (AC, DC, IC, MC)
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Wenn Planeten direkt an einer Hauptachsen auch
Meridiane genannt (AC, IC, DC, MC) stehen, haben sie einen
besonders starken Einfluss auf das Leben des Horoskopeigners.
Im Beispiel rechts sehen wir Mond, Venus und Pholus direkt
am Aszendent. Dieser Jungfrauaszendent wird also nicht so
sehr analytisch sein, sondern auch sehr einfühlend.
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Gestirne am Ende eines
Hause, bzw. in der Nähe eines folgenden Hauses
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Steht ein Gestirn in der Nähe des nächsten
Hauses, so ist dieses in beiden Häusern zu deuten. Als Regel
kann von einem Sechstel der Häusergrösse in Bogenminuten
ausgegangen werden. Steht ein Gestirn in unmittelbarer Nähe
(ein Zwölftes der Häusergrösse oder näher) vor dem nächsten
Haus, so ist dieses ganz ins nächste Haus zu deuten, dies
gilt vor allem für die Hauptachsen 1., 4., 7. und 10 Haus,
also AC, IC, DC und MC. Dieser Effekt wird als
"Häusereinzug" oder als "Konjunktion zu den Häuserspitzen"
bezeichnet. Unsere
Horoskopberechnung zeigt an,
wann ein Gestirn sich im letzten Sechstel eines Hauses
befindet. In der Beispielgrafik ist eine Sonne im zehnten
Haus dargestellt, die ganz ins elfte Haus zu deuten ist.
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